Kurt Schneider: "Informelles Wissen im Software Engineering"
Donnerstag, 9. Februar 2017 16.15 Uhr
Im Neuenheimer Feld 205, Besprechungsraum 2/414 (2. OG)
In der Informatik werden Probleme häufig durch Formalisierung gelöst. In diesem Vortrag geht es dagegen um Erfahrungen und Wissen, das (noch) nicht formal erfasst wurde oder sich sogar noch im Kopf einzelner Personen befindet. Kann man damit arbeiten? Welche Rolle kann solches Wissen für Softwareentwicklung und ihre Verbesserung spielen? Im Vortrag wird zunächst motiviert, wieso es sich lohnt, sich im Software Engineering mit informellem Wissen zu beschäftigen. Aus der Industrie und aus dem aktuellen Forschungsprojekt SecVolution (im DFG Schwerpunktprogramm 1593) werden Beispiele diskutiert, welche Forschungsfragen dieses Vorgehen aufwirft, und wie Lösungsansätze aussehen können. Dabei wird auch die FLOW-Methode zur Informationsflussmodellierung eingeführt, bei der explizit auch nicht-dokumentierte Informationen und Erfahrungen modelliert werden.
Kurt Schneider ist Professor für Software Engineering an der Leibniz Universität Hannover. Er hat in Erlangen Informatik studiert, in Stuttgart in Software Engineering promoviert und war danach Postdoktorand an der Univerity of Colorado at Boulder, USA. Anschließend arbeitete er über sieben Jahre als Forscher und Manager am Daimler-Forschungszentrum in Ulm. Er leitete das Software Experience Center (SEC) und führte Projekte mit Unternehmensbereichen durch. 2003 wurde er auf die Professur in Hannover berufen. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind RequirementsEngineering, Softwarequalität und agile bzw. hybride Entwicklungsmethoden.
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